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Superkraft Speichel: Warum Spucke mehr kann, als du denkst
Speichel ist weit mehr als nur Feuchtigkeit im Mund – er schützt, heilt und leistet einen Beitrag zur Allgemeingesundheit. Erfahre, wie du deine „Superkraft Spucke“ im Alltag stärkst und was das für deine Mundgesundheit bedeutet.
Speichel: Das unterschätzte Multitalent im Mund
Der Tag der Zahngesundheit 2025 widmet sich unter dem Motto «Gesund beginnt im Mund – Superkraft Spucke» ganz bewusst dem Thema Speichel – ein Stoff, den die meisten Menschen unterschätzen oder gar meiden. Dabei übernimmt Speichel zentrale Aufgaben: Er ermöglicht Sprechen, Schlucken, Essen – und gilt als erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems.
Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, formuliert es treffend:
„Speichel ist ein echtes Multitalent. Ohne ihn wären elementare Funktionen wie Sprechen, Schlucken oder Essen kaum möglich.“
Er stärkt außerdem den Zahnschmelz durch Remineralisierung mit Kalzium und Phosphaten und neutralisiert schädliche Säuren nach dem Essen.
Was ist Speichel eigentlich genau?
Speichel ist eine klare, wässrige Körperflüssigkeit, die in den Speicheldrüsen unseres Mundraums gebildet wird. Der Mensch besitzt drei große Speicheldrüsenpaare – die Ohrspeicheldrüsen (Parotis), die Unterkieferspeicheldrüsen und die Unterzungendrüsen – sowie zahlreiche kleine Drüsen in der gesamten Mundschleimhaut. Zusammen produzieren sie täglich zwischen 0,5 und 1,5 Litern Speichel.
Zu rund 99 % besteht Speichel aus Wasser, die restlichen 1 % enthalten lebenswichtige Bestandteile:
Elektrolyte wie Kalzium, Phosphat, Natrium, Kalium und Fluorid – sie remineralisieren den Zahnschmelz und puffern den pH-Wert.
Enzyme wie Amylase und Lipase – sie starten die Verdauung bereits im Mund.
Muzine (Schleimstoffe) – sie machen den Speichel gleitfähig und schützen die Schleimhaut.
Abwehrstoffe wie Lysozym, Lactoferrin und Immunglobuline – sie wirken antimikrobiell und stärken die Immunabwehr.
Wachstumsfaktoren – sie fördern Wundheilung und Regeneration.
Interessant: Je nach Situation verändert sich die Zusammensetzung. Beim Essen entsteht dünnflüssiger, enzymreicher Speichel, in Ruhephasen hingegen zähflüssiger, schützender Speichel. Kurz gesagt: Speichel ist kein „Spucke-Wasser“, sondern ein hochkomplexes Schutzsystem.
Wissenschaftlich fundierte Funktionen des Speichels
Antimikrobielle Abwehr – Enzyme und Proteine hemmen Keime.
Remineralisierung & pH-Pufferung – Mineralstoffe schützen den Zahnschmelz.
Verdauungsunterstützung – Enzyme leiten die Nahrungsaufspaltung ein.
Heilung und Schmerzreduktion – Wachstumsfaktoren fördern Reparaturprozesse.
Diagnose-Werkzeug – Speichel eignet sich für medizinische Tests, z. B. Hormone oder Stoffwechselerkrankungen.
Wenn Speichel fehlt: Mundtrockenheit als Warnsignal
Wer unter Xerostomie leidet – durch Medikamente, Stress oder Erkrankungen – merkt schnell, wie wichtig Speichel ist: Mundbrennen, Schluckstörungen, erhöhte Kariesanfälligkeit und Infektionen können die Folge sein.
Tipps:
Viel Wasser trinken
Lange kauen
Milde Zahnpasta verwenden
Bei Bedarf Speichelersatzprodukte nutzen
So stärken Sie Ihre Speichel-Superkräfte
Gute Prophylaxe & Zahnpflege
Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle
Ausgewogene Ernährung (viel Wasser, wenig Zucker, frische Lebensmittel)
Stress reduzieren, da auch Nervensystem und Hormonhaushalt die Speichelproduktion beeinflussen
Parcside Dental: Ihr Partner für gesunde Mundflora
Bei Parcside Dental in Nürnberg am Stadtpark setzen wir auf die Förderung dieser natürlichen „Superkraft“. Ob bei Kindern, Erwachsenen oder Senior:innen – wir beraten individuell, helfen bei Mundtrockenheit und erklären, wie Speichel als natürlicher Schutzschild am besten unterstützt werden kann.
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Fazit:
Speichel ist nicht nur Spucke – er ist ein Wunderwerk der Biologie. Er schützt, heilt, stärkt und verrät uns viel über den allgemeinen Gesundheitszustand. Indem wir ihn pflegen und unterstützen, legen wir den Grundstein für gesunde Zähne und ein starkes Immunsystem.
FAQ – Häufige Fragen rund um Speichel
Wie viel Speichel produziert ein Mensch am Tag?
Zwischen 0,5 und 1,5 Liter – abhängig von Ernährung, Flüssigkeitszufuhr, Tageszeit und Stressniveau. Beim Essen steigt die Produktion deutlich an.
Was passiert, wenn man zu wenig Speichel hat?
Mundtrockenheit (Xerostomie) kann zu Schluckbeschwerden, Mundgeruch, erhöhter Kariesgefahr und Infektionen führen. Dauerhafte Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.
Kann man die Speichelproduktion anregen?
Ja. Zuckerfreier Kaugummi oder Bonbons regen den Speichelfluss an. Auch ausreichend Wasser trinken und ballaststoffreiche Kost kauen hilft.
Warum ist Speichel wichtig für die Zahngesundheit?
Er remineralisiert den Zahnschmelz, neutralisiert Säuren und enthält Abwehrstoffe gegen Bakterien. Ohne Speichel würde Karies viel schneller entstehen.
Kann Speichel Krankheiten verraten?
Ja. In der modernen Medizin wird Speichel als Diagnostikum genutzt – etwa für Hormonanalysen, Virennachweise oder Karies-Risikoprofile.
Ist zu viel Speichel auch ein Problem?
Übermäßiger Speichelfluss (Hypersalivation) kann bei bestimmten neurologischen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme auftreten. Er ist selten gefährlich, sollte aber ärztlich abgeklärt werden.