Wissenschaft kompakt: So zeigt das orale Mikrobiom Hinweise auf Parkinson

Neue Studien deuten darauf hin, dass sich bestimmte Bakterien im Mundspeichel von Parkinson‑Patient:innen unterschieden – ein mögliches Signal für Frühdiagnose und ganzheitliche Mundgesundheit.


Was haben Zähne mit Parkinson zu tun?

Forschende haben beobachtet, dass das orale Mikrobiom – die Gemeinschaft von Bakterien im Mund – bei Menschen mit Parkinson sich deutlich anders zusammensetzt als bei gesunden Menschen. Besonders bei Frühstadien können bestimmte Mikrobenmuster helfen, einen Risikozustand zu erkennen.

Deutliche Unterschiede bei Stuhl- und Speichel-Proben

In einer Metagenom‑Studie mit 445 Parkinson‑Patient:innen im Vergleich zu 221 gesunden Kontrollen fanden sich signifikante Unterschiede im Speichelmikrobiom:


Warum ist das wichtig ?

1. Frühwarnsystem durch Speichel

Das orale Mikrobiom ist leicht zugänglich und kann ohne invasive Verfahren untersucht werden. Ein spezielles Muster kann potenziell helfen, Parkinson früh zu erkennen – bevor motorische Symptome wie Zittern und Steifheit auftreten PLOS.

2. Regelmäßige Mundpflege kann unterstützen

Symptome wie Schluckstörungen (Dysphagie) oder vermehrter Speichelfluss (Sialorrhö) verändern bei Parkinson den Speichel und begünstigen schädliche Keime. Diese können wiederum das Risiko für Aspiration und Pneumonie erhöhen – einer Haupttodesursache bei Parkinson. Eine gute Mundhygiene wird deshalb besonders wichtig Zahnärztliche Mitteilungen.

3. Ursache oder Folge?

Es ist bisher unklar, ob die Mikrobiom-Veränderungen Parkinson auslösen oder folgen. Wahrscheinlich spielen Entzündungsprozesse, Medikamenteneinnahme, Ernährung und Speichelveränderungen zusammen mit der Krankheit eine Rolle – weitere Forschung wird hier Klarheit bringen Frontiers.


Was sagt die Forschung im Tierversuch?

Eine Mausstudie zeigte: Kombinierte Zahnfleischentzündung (Parodontitis) und orale Infektion mit Streptococcus mutans sowie Veillonella parvula verschärfen Parkinson‑ähnliche Motorikdefizite. Grund: Die Keime aktivieren Immunzellen (Th1), fördern Neuroinflammation und beschleunigen dopaminerge Nervenzellschäden BioMed Central.


Fazit 

  • Die Mundflora spiegelt mehr als nur Zahngesundheit: Sie könnte künftig auch Hinweise auf neurologische Erkrankungen wie Parkinson liefern.

  • Eine gute Mundpflege hilft nicht nur gegen Karies und Zahnfleischentzündungen, sondern auch gegen potenzielle Risiken bei Parkinson – durch Verringerung pathogener Keime im Speichel.


In Ihrer Zahnarztpraxis: modern, aktuell & beratend

Bei Parcside Dental in Nürnberg am Stadtpark sind wir stets auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Gerade solche interdisziplinären Themen nehmen wir ernst – sowohl bei der Diagnose als auch bei der Mundpflege. Wenn Fragen zu ausgefallenen Themen wie dem oralen Mikrobiom bei neurologischen Erkrankungen auftauchen, bieten wir gern eine individuelle Beratung an.

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Wissenschaftliche Quellen:

  • Studie zu Speichelprofilen bei Parkinson vs. Kontrollen PubMed

  • Untersuchung zum Einfluss von Dysphagie, Speichelfluss und Mundmikrobiom bei Parkinson MDPI

  • Mausmodell: Zahnfleischbakterien verstärken neurodegenerative Prozesse BioMed Central

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